Schüler aus Bremen und Soweto

Lernen und Erfahren – Perspektiven wechseln zwischen Bremen und Soweto!

Mit dem Projekt “ Lernen und Erfahren – Perspektiven wechseln zwischen Bremen und Soweto! Entwicklungspolitischer Schulaustausch mit der Orlando Secondary School in Soweto, Südafrika“ versucht das Schulzentrum Bremen ein gegenseitiges Verständnis für andere Kulturen und Lebensweisen zu schaffen. Das Projekt soll Jugendliche motivieren, längerfristiges Engagement zu zeigen und an entwicklungspolitischer Bildung teilzunehmen, indem sie ein länderübergreifendes Netzwerk aufbauen, mit NGOs kommunizieren und ein Bewusstsein für Veränderung und Gerechtigkeit entwickeln.

Das Projekt soll in einen zweijährigen Bildungsgang verankert werden und wurde in der elften Klasse der Fachoberschule für Gesundheit und Soziales abgestimmt. Nachdem dem Projekt von der ENSA zugestimmt wurde, vereinbarten die Schüler, dass die an der Vertretung der Klasse Interessierten ein Motivationsschreiben auf Englisch verfassen und anschließend vortragen sollten. Die gewählten Schüler informierten die restliche Klasse im laufenden Jahr über Workshops, Ergebnisse, den aktuellen Stand der Planung und über die erste Kontaktaufnahme zu den afrikanischen Austauschschülern. Am 15. März 2016 kam schließlich die Delegationsgruppe der Orlando Secondary School nach Bremen. Die vier Schüler konnten in deutschen Familien untergebracht werden und knüpften so auch schnell Kontakte zu den Bremer Schülern. Die Delegationsreise der Bremer Gruppe soll am 8. Oktober beginnen. Auch für die Jahre 2017 und 2018 sind bereits dreiwöchige Reisen geplant.

Da die Berufsbildungsgänge maximal zweijährig sind, setzt sich die Schule das Ziel, das Projekt in mehreren Klassen zu verankern. Das Austauschprogramm soll einerseits in Fächern wie Englisch, Politik und Gesellschaft thematisch bearbeitet, aber auch in der Schule-ohne-Rassismus- Woche aufgegriffen werden.

Das Projekt war für alle Beteiligten ein großer Anreiz, sich mit anderen Kulturen auseinander zu setzen. So konnten Klischees und Informationen über Afrika in direkten Gesprächen mit den Austauschschülern aus Soweto hinterfragt werden. Dass diese Gespräche die Denkweise der Schüler nachhaltig verändert haben, zeigt sich immer wieder in Verhaltensweisen oder Diskussionsbeiträgen. Die Hoffnung der Schule ist, dass auf eine veränderte Denkweise der Schüler bald auch ein gestärktes Engagement und weitere Ideen für die Fortführung des Projektes folgt.

Das Projekt wurde vor allem durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und ENSA, das Entwicklungspolitische Schulaustauschprogramm der Engagement Global gGmbH, ermöglicht. Sie stellen 75 Prozent der benötigten finanziellen Mittel zur Verfügung und bieten außerdem mit zwei festen Projektbegleitungen inhaltliche, organisatorische und ideelle Unterstützung. Darüber hinaus wurde mit Frau Marion Kowal, einer Mitarbeiterin der Koordinatorenstelle Fanprojekte zusammengearbeitet. Sie verfügt über langjährige Kontakte zu dem Lernzentrum Orlando Pirates und der Orlando Highschool in Soweto. Ein weiterer Partner war das Lernzentrum Ostkurvensaal des Fanprojekts Bremen, das praxisorientiertes Lernen zu verschiedenen Themen, beispielsweise Teambuilding und Konflikttraining ermöglichte. Als Kooperationspartner konnten außerdem Brot für die Welt und der Ortsamtsleiter von Bremen-Blumenthal gewonnen werden. Der Schulförderverein sicherte vor allem die finanzielle Abwicklung des Projekts und zeigte durch seine Anwesenheit bei Begrüßungs- und Verabschiedungsveranstaltungen seine Unterstützung für besondere Bildungsangebote.

Der Schulförderverein „An der Egge“ ging 2012 aus dem Verein „SZ Blumenthal“ hervor und ist für die beruflichen Schulen und die Oberschule zuständig. Er bemüht sich darum, allen Schülern die Teilnahme an kulturellen, außerschulischen und erlebnispädagogischen Veranstaltungen zu ermöglichen und unterstützt Eltern, die nötige Geldbeträge für Kurs oder Klassenfahrten nicht aufbringen können, finanziell.

Das Schulzentrum Blumenthal in Bremen liegt in einem Stadtteil, der sich wegen des Verlustes von Arbeitsplätzen und der sich damit verschlechternden wirtschaftlichen Lage im Laufe der letzten Jahre zu einem Brennpunkt entwickelt hat. Das Schulzentrum wird von 1100 Schülern besucht, von denen 400 Bildungsgänge besuchen, in denen sie in verschiedenen Maßnahmen und Bildungsgängen ausgebildet werden.

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