Bildung für nachhaltige Entwicklung: Demonstrierende Jugendliche (c) Jan Bruns

Bildung für nachhaltige Entwicklung: Kreative Projekte

Sie protestieren, starten Projekte – und bilden sogar andere fort: Viele junge Menschen gehen die Zukunftsprobleme heute selbst an. Kitas, Schulen und Unis unterstützen sie durch eine „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ maßgeblich. Das Ziel: Menschen in die Lage versetzen, dass sie ökologische, wirtschaftliche und soziale Probleme zusammen und dauerhaft lösen.

„Ihr geht mit der Welt um, als hättet ihr eine zweite im Keller“

Dieser Spruch war schon in den achtziger Jahren in der aufkommenden Umweltbewegung beliebt. Jetzt steht er auf dem Banner einer Schülerin der Kinderschule Oberhavel in Oranienburg. Mit ihrem Musical „SOS Erde“ gewinnt die Schule 2017 beim Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule“ der Stiftung Bildung. Dazu haben die Kinder Kostüme und Kulissen aus Müll entworfen und eine selbstgeschriebene Geschichte vertont. Um die Finanzierung haben sich Schule und Schulförderverein gekümmert.

Selbst etwas bewegen

Die Idee für das Musical kommt von den Kindern und sie drücken darin ihre Ängste aus. Aber auch Ideen für Umweltschutz in der Schule und zuhause in der Familie kommen auf die Bühne. Am Ende wirkt das Projekt begeisternd auf die ganze Schulgemeinschaft. Mehr Engagement von allen und neue Diskussionen sind entstanden. Und die Kinder: Sie haben erlebt, dass sie etwas bewegen können.

Aktive Bildung für nachhaltige Entwicklung

Wissen, Machen, Mitreden – das sind wichtige Säulen damit Kinder und Jugendliche richtig aktiv werden können. „Äußerst motiviert sind viele“, sagt Katja Hintze, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Bildung. Denn sie wollen in Zukunft „genauso gut auf der Welt leben können wie die Generationen vor und nach ihnen“. Bildung für nachhaltige Entwicklung vermittelt den jungen Menschen konkretes Wissen über Probleme und Lösungen. In Projekten und bei Aktionen setzen sie ihre Ideen um. „Aber die müssen finanziert werden“, so Hintze. Was gemacht wird, bestimmt der Nachwuchs selbst – und lernt dabei viel für das spätere Leben.

Tauschhandel in der Schule

Welche Probleme macht unsere Konsumgesellschaft und was können wir dagegen tun? Diese Fragen stellten sich sechs Oberstufenschüler*innen der Evangelischen Schule Neuruppin in einem Seminarkurs. Ihre Antwort, mit der sie ebenfalls beim Förderpreis der Stiftung Bildung gewannen: Ein Tauschhandel für Kleidung und Accessoires in der Schule. Sie entwickelten ein Konzept bis hin zur Finanzierung aus Spenden und machten aus einem Arbeitsraum einen florierenden Laden. Das Projekt begeisterte auch andere und nach dem Abitur konnten die sechs ihr Projekt an jüngere Schüler*innen weitergeben.

Noch einen Schritt mehr

„Wie viele Ideen und Engagement in jungen Menschen stecken, fasziniert mich immer wieder“, sagt Christoph Pennig. Zusammen mit anderen hat er bei der Stiftung Bildung die Jugendkonferenz youcoN organisiert. Hier gehen Menschen zwischen 14 und 27 Jahren noch einen Schritt weiter. Denn Mittelpunkt der youcoN ist die Frage: Wie lässt sich Bildung für nachhaltige Entwicklung aktiv weiter verbreiten? Die 150 Teilnehmenden wollen nicht nur selbst nachhaltiger handeln. Sie möchten auch andere davon überzeugen – von Schüler*innen und Lehrkräften bis hin zu Menschen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft.

Ideen über Ideen

Gute Lösungen für mehr Nachhaltigkeit und Wege der Einflussnahme gibt es genug. Das zeigt die youcoN eindrucksvoll. Etwa einen Feinstaubsensor als Bausatz. Damit messen Bürger*innen-Netzwerke die Belastung in Städten selbst und setzen so die Politik unter Druck. Oder eine kritische Diskussionsrunde mit dem Geschäftsführer der Autostadt Wolfsburg. Dort fand die Konferenz stat, um den Dialog mit der Wirtschaft zu suchen.

Von der Theorie zur Praxis

Dann wird es konkret. Die Frage: Wie geht man genau vor, damit Bildung für nachhaltige Entwicklung funktioniert? Dazu gab es auf der Konferenz zahlreiche Workshops, etwa zu der Frage, was an Hochschulen besser laufen kann. Studierende der Uni Erfurt hatten einen Einfall. Sie riefen den NAMO aus, einen „nachhaltigen Monat“. Am Ende wurden daraus 36 Veranstaltungen mit über 25 beteiligten Gruppen. 50 weitere solche Projekte plant die Stiftung Bildung bis Ende 2019. YouprO heißt das Vorhaben und unterstützt junge Menschen, die sich mit einem Projekt engagieren wollen.

Ganz offiziell

Wer sich noch darüber hinaus einbringen möchte, kann das auf ganz offizieller Ebene tun. Über die Stiftung Bildung tragen junge Menschen sogar zum UNESCO-Weltaktionsprogramm „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ bei. Sie diskutieren seine Umsetzung auf nationaler Ebene in Deutschland mit. „Change Agents“ nennt die UN-Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur sie. Denn: Kinder und Jugendliche sind ein unersetzbarer Motor für eine nachhaltige Zukunft – sowohl für ihre eigene als auch die ihrer Kinder.

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